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Gendering in Jobangeboten

Ein Thema von stahli · begonnen am 28. Nov 2021 · letzter Beitrag vom 7. Apr 2022
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Benutzerbild von Gausi
Gausi

Registriert seit: 17. Jul 2005
915 Beiträge
 
Delphi 12 Athens
 
#1

AW: Gendering in Jobangeboten

  Alt 6. Apr 2022, 05:42
Dieser Text ist ein wunderschönes Beispiel dafür, weswegen ich "wissenschaftliche" Texte (und noch stärker Blog-Artikel, die einen solchen Anschein erwecken wollen) aus diesem Bereich weitgehend nicht ernst nehmen kann.

Zunächst mal wird hier eine Studie zitiert, die überwiegend englische Texte untersucht hat, um daraus Rückschlüsse auf den deutschen Sprachgebrauch zu ziehen. Dass Formulierungen wie "Meine Hausärztin hat mir empfohlen, dass" im deutschen absolut üblich, im englischen aber schlicht nicht möglich sind, wird unter den Tisch gekehrt. Man kann eine Studie zum Fressverhalten von freilebenden Koala-Bären auch nicht einfach so auf das von Waschbären in der Vorstadt übertragen, nur weil beides "Bären" sind. Bei den Naturwissenschaftlern würde man sowas sofort als Unsinn abtun - in der Genderforschung scheint das völlig normal zu sein.

Der Knüller ist aber der völlig unreflektierte Einsatz von KI bzw. "intelligenten Computerprogrammen": Eine KI hat festgestellt, dass männliche Formen häufiger auftreten. Mag ja sein. Weiter unten heißt es dann (im Kontext der Übersetzungen), dass KI Schwierigkeiten hat, weibliche Formen zu erkennen. Das hat dann schon fast Flacherdler-Qualität.

Ich will dabei nicht abstreiten, dass es in unserer Sprache (wie in vielen anderen auch) ein Ungleichgewicht in dieser Hinsicht gibt. Aber solche Texte sorgen bei mir nicht für ein Umdenken in Richtung "mehr gendern", sondern bewirken eher das Gegenteil.
Being smart will count for nothing if you don't make the world better. You have to use your smarts to count for something, to serve life, not death.
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CCRDude

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678 Beiträge
 
FreePascal / Lazarus
 
#2

AW: Gendering in Jobangeboten

  Alt 6. Apr 2022, 08:26
Deine Antwort ist ein wunderschönes Beispiel dafür, wie Menschen lieber das Haar in der Suppe suchen als auf den Inhalt.

Der Artikel macht überhaupt keine Rückschlüsse speziell auf deutschen Sprachgebrauch.
Die Ärztin im Text wäre durch das "her" problemlos zu erkennen gewesen (Dein Ärztin-Beispiel weicht da ab).
Und "weiter unten" heißt es dann nicht einfach, sondern formuliert, wie für einen Text angemessen, als Schlußfolgerung nochmal, dass man bei KIs aufpassen müsste, genderungerechte Sprachmuster nicht blind zu übernehmen. Am Ende eines Textes eine Zusammenfassung zu bringen ist nicht Flacherdler-Blödsinn, sonden durchaus üblich.

Aber gut, dass Du Bestätigung gegen ein Umdenken gefunden hast
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Benutzerbild von bernau
bernau

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1.312 Beiträge
 
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#3

AW: Gendering in Jobangeboten

  Alt 6. Apr 2022, 08:48
@CCRDude: Auf wen bezog sich seine Antwort? Auf TigerLilly oder Gausi? Irgendwie kann ich das nicht zuordnen

Ich kann übrigens Gausi nur zustimmen.
Gerd
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Geändert von bernau ( 6. Apr 2022 um 08:52 Uhr)
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Benutzerbild von TigerLilly
TigerLilly

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1.251 Beiträge
 
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#4

AW: Gendering in Jobangeboten

  Alt 6. Apr 2022, 09:22
Zitat:
Dieser Text ist ein wunderschönes Beispiel dafür, weswegen ich "wissenschaftliche" Texte (und noch stärker Blog-Artikel, die einen solchen Anschein erwecken wollen) aus diesem Bereich weitgehend nicht ernst nehmen kann.
"Spektrum der Wissenschaften" ist eher nicht bekannt für "Flacherdler"-Beiträge. Und wie problematisch die Auswahl der Trainingsdaten für KIs sein kann, ist wohl mehrfach thematisiert worden.
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Benutzerbild von stahli
stahli

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Delphi 11 Alexandria
 
#5

AW: Gendering in Jobangeboten

  Alt 6. Apr 2022, 10:23
Ich konnte nicht so recht nachvollziehen, was in dem Artikel genau vermittelt werden sollte.
Insbesondere kann ich kaum englisch und entsprechende Bezüge nicht einordnen.

Im Deutschen braucht man aber nur zur Kenntnis nehmen, dass es Funktionsbezeichnungen gibt, die geschlechtsneutral sind und Personenbezüge, die geschlechtsbezogen sein können (aber auch nicht müssen).

Wenn jemand nach einem Unfall ruft: "Wir brauchen einen Arzt!" dann ist das eine Funktionsbeschreibung. Das bedeutet: Wir brauchen einen Menschen, der medizinisch ausgebildet und kompetent ist und der den verletzten Menschen helfen kann. Es ist nicht erforderlich, bei dem Ausruf auszuformulieren, dass der medizinisch ausgebildete Mensch männlich, weiblich, divers geschlechtlich oder ungeschlechtlich sein darf. Wenn dann vor Ort eine Ärztin eintrifft und als weibliche Person erkennbar ist, dann wird man sie als Ärztin ansprechen und später von einer Ärztin sprechen. Wenn ein männlicher Arzt eintrifft, wird man von einem Arzt sprechen - dann ist die Bezeichnung auf eine Person und ihr (vermeindliches) Geschlecht abgestimmt. Wenn das Geschlecht mehrerer Personen völlig irrelevant ist (für die meisten Menschen und Menschinnen ist dies fast immer der Fall), kann man bei der Funktionsbeschreibung bleiben und von "Ärzte versorgen Patienten" oder "Astronauten forschen in der Raumstation" reden. Wer zwanghaft ständig zwischen männlichen und weiblichen Personen aller möglichen Gruppen unterscheidet, spaltet die Gesellschaft und erreicht das Gegenteil von dem, was ursprünglich die Gleichberechtigungsbewegung angestrebt wurde.
Stahli
http://www.StahliSoft.de
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"Jetzt muss ich seh´n, dass ich kein Denkfehler mach...!?" Dittsche (2004)
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Sinspin

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Delphi 10.3 Rio
 
#6

AW: Gendering in Jobangeboten

  Alt 6. Apr 2022, 15:40
Ich verstehe die ganze Debatte nicht. Mensch ist Mensch, was macht das für einen Unterschied?
Dieser ganze Wahnsin, alles bis ins kleinste zerlegen und einordnen zu müssen. Das ist so typisch deutsch. Zeitverschwendung. Gedankenverschwendung. English ist da faszinierend. Da kann man über eine Person reden und keinem ist klar ob zwei oder drei Beine vorhanden sind. Erst wenn es zu he oder she kommt.

Mir ist total egal ob ich Mr. oder Mrs. Stefan genannt werde. Genauso wie Steffen, Stephen oder Stehu oder sonstwie. Es ist einfach wurscht. Anstatt immer mit Bluthochdruck rumzurennen weil man sich über allen möglichen Kram aufregen muss kann man auch mal ganz entspannt eine kleine Pause machen und das Gegenüber einfach bei der Meinnung lassen...
Das einzige was mich noch kratzt ist ein Bekannter aus Uganda, der ist nicht davon abzubringen mich mindestens einmal am Tag als sein Gott zu bezeichnen. Das ist schon deutlich übertrieben, zumal Gott eine Frau ist und ich nicht.
Stefan
Nur die Besten sterben jung
A constant is a constant until it change.
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TigerLilly

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1.251 Beiträge
 
Delphi 12 Athens
 
#7

AW: Gendering in Jobangeboten

  Alt 6. Apr 2022, 18:42
Ich verstehe die ganze Debatte nicht.
Ja, das ist Teil des Problems. :- /

Aber, Freunde, lasst Euch nicht entmutigen, am Gendern führt kein Weg vorbei. Seid ein wenig aufgeschlossener, dann wird das schon. :- ) Das mit m/w/d bei Jobgesuchen klappt ja auch schon (meistens).
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